State of the World’s Mothers Report 2012: Stillen kann 1 Mio. Kinder jährlich retten

Norwegen erneut vorn, Niger löst Afghanistan als Schlusslicht ab – Deutschland auf Rang 12

Berlin, 8. Mai 2012. Die internationale Kinderrechtsorganisation Save the Children veröffentlicht heute zum 13. Mal den State of the World’s Mothers Report, der die Lebenssituation von Müttern in 165 Ländern vergleicht. Norwegen steht wie 2011 an erster Stelle, Niger löst erstmals seit zwei Jahren Afghanistan als Schlusslicht ab. Deutschland findet sich auf Platz 12 wieder.

Von den zehn Ländern am unteren Ende der Rangliste befinden sich sieben mitten in einer Nahrungsmittelkrise. Schlusslicht Niger erlebt derzeit eine sich stetig verschlimmernde Dürre, die das Leben von Hunderttausenden Kindern bedroht. Vier der Länder auf den untersten Plätzen verzeichneten eine Zunahme an Entwicklungsstörungen, hervorgerufen durch chronische Mangelernährung, die die geistige und körperliche Entwicklung von Kindern dauerhaft beeinträchtigen.

Kathrin Wieland, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland, erklärt dazu: „Der Bericht verdeutlicht die verheerenden Folgen, die chronische Mangelernährung für die Mütter und ihre Kinder hat. Es bedarf mehr politischen Engagements, um flächendeckend nachhaltige Initiativen zur gesunden Ernährung von Müttern und Säuglingen und letztendlich ihr Überleben zu gewährleisten.“ Einfache und kostengünstige Maßnahmen, wie die Bereitstellung von Eisen, Zink und Vitamin A, das ausschließliche Stillen, vollwertige Beikost und verbesserte Hygiene können das Leben von Millionen Kindern und Frauen dauerhaft verbessern. Dies betrifft vor allem das kritische Entwicklungsfenster in den ersten 1000 Tagen beginnend ab der Schwangerschaft.

Nach der Geburt ist das Stillen ein wichtiger Faktor im Kampf gegen Mangelernährung. Weniger als 40% aller Säuglinge in Entwicklungsländern werden voll gestillt. In den meisten dieser Länder existieren keine Hilfsprogramme, die Mütter über die wichtigen Vorteile des Stillens informieren.

„Unser Bericht zeigt“, so Wieland weiter, „dass alleine Muttermilch jährlich eine Million Kinder vor dem Tod bewahren kann. In allen Ländern müssen Richtlinien und Programme eingeführt werden, die Mütter zum Stillen ermutigen und dabei unterstützen.“

Die Folgen von Mangelernährung führen jährlich weltweit zum Tod von 2,6 Millionen Mädchen und Jungen.

Um weltweit dauerhafte Verbesserungen zu erzielen, empfiehlt Save the Children:
– dass sich die G8 auf ihrem bevorstehenden Treffen in Camp David dazu verpflichten, die globale Krise chronischer Mangelernährung, die das Leben von Millionen Müttern und Kindern beeinträchtigt, entschlossen zu bekämpfen;
– dass die Regierungen der Entwicklungsländer Ernährungsprogramme für die ersten 1000 Tage ab Beginn der Schwangerschaft umsetzen;
– dass die Regierungen der Entwicklungsländer Ernährungs-Aktionspläne festlegen und finanzieren, die auf die Gesundheitsmaßnahmen für Mütter und Kinder abgestimmt sind;
– dass die Geberländer weiterhin ihrer Verpflichtung nachkommen, internationale Hilfsfonds bereitzustellen, so dass Regierungen weltweit in Ernährungssicherheit, Gesundheit und Entwicklung investieren können.

Informationen & Zusatzmaterial:
Den ausführlichen Bericht, eine Executive Summary und ergänzende Informationen finden Sie unter www.savethechildren.org/nutrition. Für weitere Informationen sowie für Bild- und Tonmaterial, Infografiken, Fallstudien und Interviews wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle in Berlin. Folgen Sie uns auch bei Twitter (@stc_de oder #hiddencrisis).

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