Neues vom Modellprojekt „Bunte 111“ in Reinickendorf

Inklusion von Roma-Familien: Ideen zur zukünftigen Hofgestaltung werden präsentiert

Neues vom Modellprojekt "Bunte 111" in Reinickendorf

Thomas Knorr-Siedow (2. von links) von UrbanPlus arbeitet mit den Bewohnern am Modell (Bildquelle: Tina Merkau)

– In der „Bunten 111“ zieht der Frühling ein: Mieter, Gewobag, Bezirk, Integrationsverwaltung, PHINOVE e. V. und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU Cottbus) planen gemeinsam Hofgestaltung.
– Planwerkstatt in Kooperation mit Studierenden der Landschaftsplanung der BTU Cottbus als erster Schritt zur Verschönerung des Wohnumfeldes.
– Modellprojekt „Bunte 111“ startete 2014 und geht mit Hofgestaltung einen weiteren Schritt in eine erfolgreiche Zukunft.
– Am 24. April um 17.30 Uhr präsentieren die Anwohner gemeinsam mit den Kooperationspartnern die Ergebnisse des Workshops. Medienvertreter sind herzlich dazu eingeladen.

Seitdem im Herbst vergangenen Jahres die Kinder aus der Schwarnweberstraße 111 die Hausfassaden mit Unterstützung internationaler Streetart-Künstler farbenfroh gestalteten, trägt das Reinickendorfer Mietshaus den Namen „Bunte 111“. In wenigen Tagen wird es hier noch fröhlicher: Blumen sollen her. Und Hochbeete mit Kräutern. Das sind nur zwei der zahlreichen Ideen, wie die Höfe zu einem Ort werden könnten, an dem man sich gerne aufhält. Nach der Fassadengestaltung im vergangenen Jahr hat die Wohnungsbaugesellschaft Gewobag, der das Haus gehört, nun die Verschönerung der Höfe initiiert. Dazu ist sie eine Kooperation mit Landschaftsplanungsstudenten der BTU Cottbus und dem Berliner Stadtplanungsbüro UrbanPlus eingegangen. Gemeinsam mit Mitarbeitern des Vereins PHINOVE, der die Hausgemeinschaft begleitet, der Integrationsverwaltung und dem Bezirk setzten sie sich im März bei der ersten Planungswerkstatt mit den Mietern der „Bunten 111“ zusammen.

Partizipationsprojekt mit studentischer Begleitung: Hausgemeinschaft erarbeitet in einem Workshop ein Konzept
Bei frühlingshaftem Wetter trafen sich die Mieter Anfang März und diskutierten, was sich auf den beiden Höfen unbedingt verändern müsste. Gemeinsam wurden alle Ideen und Vorstellungen am Modell ausprobiert und zu Papier gebracht. Die Kinder drückten ihre Wünsche in Bildern aus, die Erwachsenen arbeiteten an einem großen Modell des Grundstücks, das die BTU-Studenten mitgebracht hatten. Die wichtigsten Ergebnisse: Kinder wie Erwachsene wünschen sich Blumen. Auch Hochbeete für das Anpflanzen von Kräutern zählen zu den Ideen. Der vordere Hof soll sich in einen ruhigen, grünen Bereich verwandeln, der hintere Hof mit Spielgeräten den Kindern zur Verfügung stehen.

Zurzeit prüfen die BTU-Studenten die Umsetzbarkeit aller Ideen und erarbeiten ein Baukastensystem. Die Ideen werden der Hausgemeinschaft bei einer nächsten Zusammenkunft am 24. April vorgestellt. Das Konzept soll nach und nach zusammen mit den Bewohnern umgesetzt werden. Ziel ist es, eine Gestaltung zu finden, die alle Wünsche berücksichtigt und die zukünftig ohne großen Arbeitsaufwand von den Mietern selbst gepflegt und in Ordnung gehalten wird. Denn statt viel Geld auszugeben, das zeigte der Workshop Anfang März, wollen die Mieter die Pflege der neu gestalteten Höfe lieber gemeinsam übernehmen.

Medienvertreter sind zur Ergebnispräsentation herzlich willkommen:
Wann? Freitag, 24. April 2015, 17.30 Uhr
Wo? Scharnweberstraße 111, 13405 Berlin-Reinickendorf
Anmeldung? Unter g.mittag@gewobag.de
Fotos der Veranstaltung stehen im Anschluss im Pressebereich von www.gewobag.de zum Download zur Verfügung.

Hilfe zur Selbsthilfe: Vier Partner unterstützen das Projekt
Die Gewobag, die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, das Bezirksamt Reinickendorf sowie der Verein PHINOVE hatten sich im Februar vergangenen Jahres zusammengetan, um die Roma-Familien beim Ankommen im Berliner Alltag zu begleiten, die Integration zu fördern und das nachbarschaftliche Miteinander von neuen und alten Mietern zu stärken. „Die Herausforderungen bei einem solchen Projekt reichen von sozialen uber kulturelle bis hin zu mietrechtlichen Fragen, daher ist es wichtig, dass den Bewohnern fur alle Fragen eine kompetente Begleitung zur Seite steht“, so Kerstin Kirsch, Geschäftsfuhrerin der Gewobag MB Mieterberatungsgesellschaft bei der öffentlichen Präsentation des Projektes im Oktober 2014. Als die Gewobag das Haus im Jahr 2013 erwarb, herrschten hier bedruckende Zustände: Viele der Wohnungen waren uberbelegt und in desolatem Zustand, die größtenteils aus Rumänien stammenden Roma-Familien waren nur geduldet.

Der Gewobag gelang es, in Zusammenarbeit mit Senat, Bezirk und Verein, die Lebensbedingungen deutlich zu verbessern. Die Wohnungen wurden instandgesetzt, von den Familien selbst renoviert, die Höfe aufgeräumt und gesäubert, und die Roma-Familien bekamen reguläre Mietverträge. Der gemeinnutzige Verein PHINOVE wurde als Projektpartner ins Boot geholt, um die Familien im Alltag vor Ort zu unterstutzen.

Über die Projektpartner:
Gewobag Wohnungsbau-Aktiengesellschaft Berlin
Die Gewobag steht für die ganze Vielfalt Berlins und gehört mit rund 58.000 Mietwohnungen zu den größten Wohnungsunternehmen in Deutschland. Der Wohnungsbestand ist so vielfältig wie ihr Angebot an Immobiliendienstleistungen. Als großes, landeseigenes Wohnungsunternehmen übernimmt die Gewobag Verantwortung in Berlin und engagiert sich für die Entwicklung ihrer Quartiere und Stadtteile. Dabei setzt sie vor allem auf die Förderung von Bildung, Sport, Kunst, Kultur, Integration und Gesundheit. Ziel der Gewobag ist es, das Zusammenleben der Menschen, die in den Häusern wohnen, egal wie alt sie sind und woher sie kommen, lebenswert zu machen.

PHINOVE e. V.
Der Verein begleitet Roma-Familien bei ihrem Start in Berlin. Er berät in sozialen und lebenspraktischen Belangen, organisiert, vermittelt mit Behörden. Phinove wurde 2013 während der Entstehung des „Arnold-Fortuin-Hauses“ in Berlin-Neukölln gegründet, einem erfolgreichen Inklusionsprojekt mit Roma-Familien. Diese Erfahrung kommt dem Reinickendorfer Projekt zugute. Phinove kennt die kulturellen Hintergründe der Roma und spricht deren Sprache. Damit kommt dem Verein die wichtige Lotsenfunktion zu. Im Seitenflügel der Scharnweberstraße 111 steht ein Gemeinschaftsraum für die Arbeit des Vereins zur Verfügung.

Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen – die Beauftragte für Integration und Migration des Senats von Berlin
Die Schwerpunkte der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen sind Angelegenheiten der Integrations- und Migrationspolitik von grundsätzlicher oder übergreifender Bedeutung und die Förderung von ressortübergreifenden Integrationsprojekten zum Abbau von Integrationshemmnissen und zur strukturellen Verbesserung der Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund. Projekten wie „Bunte 111“, die die Eingliederung von Zuwanderern aus anderen Ländern und Kulturen befördern, kommt daher größte Aufmerksamkeit und Unterstützung zu.

Bezirksamt Reinickendorf
Für die Bewohner von Reinickendorf ist das Bezirksamt die erste Anlaufstelle für Fragen und Probleme. Mehr noch als der Senat steht der Bezirk in direktem Kontakt zu seinen Bewohnern, deren Wünschen und Nöten. Auf der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) werden aktuelle Brennpunktthemen miteinander diskutiert. Integration ist ein oft angesprochenes Thema. Jeder vierte Berliner hat einen Migrationshintergrund. Die Integration dieser Menschen stellt eine der zentralen Aufgaben und Herausforderungen unserer Gesellschaft dar. Der Bezirk arbeitet daher eng mit der Gewobag zusammen, um das Projekt „Bunte 111“ erfolgreich zu unterstützen.

Bildquelle: Tina Merkau

Die Gewobag ist eines der führenden Immobilienunternehmen in Deutschland. Die Bestände befinden sich in Berlin und Brandenburg und umfassen rund 58.000 Mietwohnungen sowie 1.500 Gewerbeeinheiten. Spezielle Serviceleistungen, unter anderem für Senioren, ergänzen das Angebot. Der Immobilienbestand der Gewobag steht für die Vielfalt der Stadt und bietet eine solide Basis auf dem regionalen Wohnungsmarkt. Soziale Quartiersentwicklung, Klimaschutz und wirtschaftliche Effizienz sind für die Gewobag bei der Entwicklung zukunftsorientierter Konzepte gleichermaßen wichtig.

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