Kulturelle Vielfalt in Kitas erlebbar machen

Kulturelle Vielfalt in Kitas erlebbar machen

Herausforderung für Kitas: Kulturelle Vielfalt erlebbar machen

Individuellere Lebensmodelle sowie Zuwanderung vergrößern die bereits bestehende kulturelle Vielfalt in Deutschland. Damit es kommenden Generationen gelingt, ihre jeweils eigenen Fähigkeiten und Sichtweisen in die Gesellschaft einzubringen und die unterschiedlichen Beiträge anderer wertzuschätzen, müssten Kindertagesstätten heute einen neuen Umgang mit kultureller Vielfalt entwickeln, fordert Sybille Fischer von der Evangelischen Hochschule Freiburg. Während des Kongresses Invest in Future im Oktober in Stuttgart erläutert sie, was das für Kita-Teams konkret bedeuten könnte.

Stuttgart – „Wir leben in einer kulturell vielfältigen Gesellschaft“, sagt Sybille Fischer, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Evangelischen Hochschule Freiburg. „Diese Vielfalt ist ein Schatz, den wir im Moment noch sehr unzureichend heben. Das Wissen und die Fähigkeiten von Menschen, die nicht der Mehrheitskultur angehören, werden häufig gar nicht wahrgenommen. Sie können ihre Ressourcen daher vielfach nicht voll einbringen.“ Interkulturelle Bildung in Kindertagesstätten könne dazu beitragen, das zu ändern. Wichtig sei, den Begriff der kulturellen Vielfalt weit zu fassen: „Alle Menschen bringen unterschiedliche kulturelle Prägungen aus der Familie, aus Institutionen und Unternehmen, aus Herkunftsregionen und Ländern mit. Dabei alleine an Nationalstaaten zu denken, verengt den Blick und unterstützt vielfach bestehende Stereotype.“

Aufgabe für Kita-Teams: andere Perspektiven einnehmen
Sybille Fischer, die während des Zukunftskongresses für Bildung und Betreuung Invest in Future am 27. und 28. Oktober 2014 in Stuttgart ein Forum zu diesem Thema gestalten wird, sieht den Schlüssel für eine gelingende interkulturelle Bildung bei den Erzieherinnen und Erziehern. „Sie betrachten – wie wir alle – ihr Umfeld mit gewissen Normalitätserwartungen. Es ist wichtig, diese Erwartungen zu hinterfragen und bewusst andere Perspektiven einzunehmen. Idealerweise ist das ein Team-Prozess, bei dem sich die Mitglieder gegenseitig unterstützen“, berichtet die Expertin für interkulturelle Bildung.

Vielfalt wahrnehmen und in der Kita abbilden
Ein Beispiel für normierte Sichtweisen, die Ressourcen unberücksichtigt lassen, sei der oft sehr unterschiedliche Umgang mit Sprachkompetenzen, sagt die Invest-in-Future-Referentin. „Während manche Sprachen, wie etwa Englisch oder Französisch, als wertvoll und wichtig erachtet werden und das Interesse dafür groß ist, erleben Menschen, die andere Sprachen wie Türkisch oder Arabisch beherrschen, dass dieser Fähigkeit keine oder kaum Beachtung geschenkt wird.“ Ein Kind mit entsprechender Muttersprache erlebe sich damit zwar in der Familie als selbstwirksam, in der Kita jedoch vor allem als defizitär. Häufig liege dort der Fokus auf seinen eventuell noch mangelhaften Deutschkenntnissen, seine Kompetenzen blieben unbeachtet. Viele andere kulturelle Aspekte würden oft noch völlig ausgeblendet: So fänden zum Beispiel Kinder mit gleichgeschlechtlichen Eltern ihre Familienkultur in der Kita vielfach überhaupt nicht wieder.

„Dabei ließen sich auch andere Signale setzen: mit Bilderbüchern, in denen die Vielfalt der Lebenswelten in Bild und Sprache repräsentiert werden, mit vielfältigen Materialien und räumlichen Möglichkeiten, die allen Kindern Anknüpfungspunkte bieten, und vor allem einer kritischen Haltung der pädagogischen Fachkräfte in Bezug auf Strukturen und Konzepte“, erläutert die Expertin. „Zum Beispiel kann es sein, dass Beobachtungsbögen für Kinder, die in eine andere Kultur hineingeboren wurden, nicht passend sind, weil Erziehungsschwerpunkte oder -ziele bislang andere waren.“

Studien zeigten, sagt die Referentin, dass entsprechende Fortbildungen für Kita-Teams sehr wirksam seien, um den pädagogischen Alltag in den Einrichtungen positiv zu verändern. So ließe sich eine kultursensible Pädagogik etablieren, die Vielfalt sichtbar mache und Kinder befähige, selbstbewusst und wertschätzend mit ihr umzugehen.

Invest in Future
Weitere Information zum Kongress Invest in Future, zum Programm sowie zur begleitenden Messe sind unter www.invest-in-future.de abrufbar.

Hinweis: Jetzt für den KitaStar bewerben
Die element-i-Bildungsstiftung lobt den mit 5.000 Euro sowie Sachpreisen dotierten KitaStar für die besten Kitas Deutschlands aus. Der Preis geht 2014 an Einrichtungen für Kinder zwischen null und zehn Jahren, die die Mädchen und Jungen in vorbildlicher Weise an Entscheidungen beteiligen und dafür passende Partizipationsstrukturen geschaffen haben. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 31. Mai 2014. Die Preisverleihung findet während der Abendveranstaltung des Kongresses Invest in Future statt. Weitere Informationen sowie die Bewerbungsunterlagen gibt es unter: www.element-i-bildungsstiftung.de.

Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten

Im Überblick:

Invest in Future – Zukunftskongress für Bildung und Betreuung

von: 27.10.2014 09:30 Uhr
bis: 28.10.2014 16:00 Uhr

Kurzbeschreibung:
„Potenziale nutzen – Bildungschancen für Deutschland. Wie meistern wir die Herausforderungen der Zukunft?“ – Innovativ und kontrovers gibt der elfte Zukunftskongress für Bildung und Betreuung Invest in Future mögliche Antworten auf diese Frage. Die Zukunftsforscherinnen und -forscher, Gerhard de Haan, Leiter des Institut Futur der Freien Universität Berlin, Kirsten Brühl vom Zukunftsinstitut des Matthias Horx sowie Trendbeobachter Mathias Haas analysieren zentrale Zukunftstrends, geben Anregungen fürs Mitgestalten und Impulse für eine nachhaltige Pädagogik. Interessierte aus Unternehmen, Verbänden, Kommunen, von Bildungsträgern sowie aus Wissenschaft und pädagogischer Praxis sind dazu am 27. und 28. Oktober 2014 nach Stuttgart eingeladen.

Link: www.invest-in-future.de

Veranstalter:
Konzept-e für Bildung und Betreuung gGmbH
Kind e.V. Dachverband
Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS)

Veranstaltungsort:
Haus der Wirtschaft
Willi-Bleicher-Straße 19
70174 Stuttgart

Kontakt:
Konzept-e für Bildung und Betreuung gGmbH
Shirley Libii
Wankelstraße 1
70563 Stuttgart
Telefon: 0711 656960-63
E-Mail: Shirley.Libii@konzept-e.de

Kongress-Logo und Bildmaterial zum Download unter: www.invest-in-future.de
Kita-Bilder auch unter: www.konzept-e.de (jeweils: „Presse“ – „Bildmaterial“)

Presse-Kontakt:
eoscript Public Relations
Eike Ostendorf-Servissoglou
Löwen-Markt 8
70499 Stuttgart
Tel.: 0711-65227930
Mobil: 0176-62317469
E-Mail: eos@eoscript.de

Bildquelle:kein externes Copyright

Das Konzept-e Netzwerk ist seit seiner Gründung 1988 kompetenter Partner für Kommunen und Unternehmen in Bildungs- und Sozialfragen. Der Aufbau und Betrieb öffentlicher und betriebsnaher Kindertagesstätten mit hohem Qualitäts- und Bildungsstandard sowie deren Organisationsentwicklung sind die wichtigsten Geschäftsfelder. Heute gehören zum Netzwerk knapp 40 Kitas, zwei Grundschulen, zwei Freie Duale Fachschulen für Erzieherinnen und Erzieher sowie die Entwicklung von Konzepten zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Der Anspruch einer qualitativ hochwertigen Bildung und Betreuung ist in der eigenen element-i-Pädagogik formuliert. Um diese Bildung und Betreuung allen Kindern zu ermöglichen, wurde 2011 die element-i-Bildungsstiftung ins Leben gerufen.

Das Konzept-e Netzwerk beschäftigt bundesweit 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu ihm gehören die Trägervereine Kind e.V. Stuttgart, Kind und Beruf e.V., Konzept-e für Kindertagesstätten gGmbH und die Konzept-e für Schulen gGmbH.

Das Konzept-e Netzwerk veranstaltet jährlich den Kongress Invest in Future, der die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die zeitgemäße Betreuung, Erziehung und Bildung von Kindern von 0 bis 10 Jahren in den Fokus nimmt. Er findet das nächste Mal am 27. und 28. Oktober 2014 in Stuttgart statt.

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