„Friedhof der Zukunft“ – Einzigartiges für den Erhalt unserer Friedhofskultur

Der Bedarf an Informationen und Innovationen rund um den Friedhof wird für Friedhofsträger, den beteiligten Gewerken und natürlich bei den Hinterbliebenen und Friedhofsinteressierten Menschen zunehmend größer und dringlicher. Die Veränderungen erfordern ein intensives Auseinandersetzen mit der Thematik. Der BDG (Bund deutscher Grabsteinhersteller) und seine Mitgliedsbetriebe stellen sich dieser Herausforderung schon seit Jahren. Maßgeblich hat die Kunstgießerei Strassacker für die gesamte Branche Aufklärungsarbeit geleistet. Nicht nur die Ausstellungen „Orte, die gut tun“ auf der Natursteinfachmesse StoneTec 2009 und in der Berliner Parochialkirche 2011, sondern auch die unzähligen Vorträge von Herrn Czasny (Prokurist der Kunstgießerei Strassacker) haben ihre Wirkung hinterlassen.

Auf Initiative von Alexander Hanel (Geschäftsführer der Stein Hanel GmbH & stellvertr. Vorstand des BDG), der bereits ein Semester zuvor das Projekt „Friedhof der Zukunft“ mit der Hochschule Ansbach begonnen hat, konnte Herr Czasny im Rahmen der Schlusspräsentation davon überzeugt werden, gemeinsam an diesem Projekt mit der Hochschule weiter zu arbeiten.

Zusammen mit ihren Seminarleitern Dipl.-Kfm. Jürgen Rippel und Prof. Dr. Jochem Müller von der Hochschule Ansbach beleuchteten 16 Studenten und Studentinnen der Hochschule über einen Zeitraum von drei Monaten die Thematik „Friedhof der Zukunft“, inklusive Marketingkonzept sowie die Anforderungen der modernen Grabkultur. Von Anfang an involviert war ebenfalls die Bad Windsheimer Friedhofsverwalterin Susanne Thürauf, die unter anderem auch für die Evang. Landeskirche Bayern die Tagungen der Friedhofsverwalter mitorganisiert. Daher haben wir im April die Möglichkeit den bayerischen, evangelischen Friedhofverwaltern dieses Projekt vorzustellen.

Im Rahmen der Recherche für das Forschungsprojekt sind zahlreiche Ortstermine auf Friedhöfen, bei Bestattern, in Kindergärten und Schulen, Seniorenheimen und in Fußgängerzonen wahrgenommen worden. Es wurde ein Fragebogen erstellt mit 26 wichtigen Punkten. Die Erkenntnisse, die aus den Fragebogen entstanden sind, dienten dazu ein Konzept zu erstellen, welches ein neues Bewusstsein schaffen sollte. Ebenso diente die Hinterfragung der Bestattungskultur anderer Länder um eventuelle Synergien festzustellen.

Es entstanden Schlussfolgerungen zu den Bedürfnissen Trauerarbeit, Service und zwischenmenschlicher Kommunikation. Durch die Recherche wurde eine Wahrnehmungskurve abgeleitet, da sich Menschen im Laufe ihres Lebens unterschiedlich stark mit dem Thema Tod bzw. Friedhof befassen. Aus diesen Feststellungen entwickelten sich Strategien zum Thema Tod, Abschied und Friedhof als Ort der Begegnung. Als Taktiken wurden beispielsweise die Präsenz in den Medien, „Briefe ins Jenseits“, ein Friedhofscafe, den „Friedhof der Sinne“ und ein Figurengarten vorgestellt.

Die Studenten äußerten sich sehr positiv über das Projekt, sprachen jedoch sprichwörtlich von einem „steinernen Weg“, da das Themengebiet Tod und Trauer von der Gesellschaft nach wie vor tabuisiert werde. Fazit einer der beteiligten Studentinnen: „Ich dachte, zu wissen was ein Friedhof ist. Ich dachte, es sei ein Ort an dem Verstorbene liegen, ein unbehaglicher Ort, ein Ort an dem ich nicht verweilen möchte. Durch die Arbeit an diesem Projekt stelle ich fest, dass das was ich zu Wissen glaubte nicht stimmte. Ich erkannte durch unsere Arbeit und die verschiedenen persönlichen Gespräche bei den Befragungen, dass der Friedhof sicherlich ein Ort der Trauer und des Abschieds ist, jedoch auch ein Ort der Begegnungen und der Geschichten, also ein Ort an dem nichts Unbehagliches zu finden ist.“

Alle Beteiligten zeigten sich äußerst zufrieden mit dem Resultat der Kooperation. Die Zusammenarbeit mit der Hochschule Ansbach habe wertvolle Impulse und Ideen gebracht. Zudem seien Projekte dieser Art sowie die Zusammenarbeit mit jungen Menschen ideal, um neue Blickwinkel und Perspektiven zu erhalten.

Josef Hanel und seine Söhne Leonhard und Franz Hanel gründeten 1948 ein kleines Steinmetzgeschäft in einer Holzhüttenwerkstatt am Friedhof in Leutershausen. Nach nunmehr über 60 Jahren Firmengeschichte entwickelte sich das Familienunternehmen von einer Holzhüttenwerkstatt zu einem komplexen Werksgelände mit Produktions- und Verladehalle, Ausstellungshalle sowie eigenem Gestaltungsfriedhof und ist somit eines der führenden Unternehmen im Grabmalbereich in Mittelfranken. Das Familienunternehmen wird heute in der 3. Generation von Harald und Alexander Hanel geleitet. Als Fach- und Meisterbetrieb ist Stein Hanel ausschließlich in der Grabmalherstellung tätig. Seit 2007 ist einer der Geschäftsführer Alexander Hanel Vorstandsmitglied im Bund Deutscher Grabsteinhersteller. Als erstes Unternehmen verzierte die Stein Hanel GmbH Grabsteine mit Swarovski-Kristallen im Rahmen einer Designer-Kollektion. Des Weiteren werden mittlerer Weile Lizenzprodukte produziert, die europaweit vertreiben werden. Neben der neuen Großhandelskolletion wurde auch 2011 ein weiterer Standort in Wassertrüdingen eröffnet.

Stein Hanel GmbH
Alexander Hanel
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