Demografischer Wandel im Alpenraum – Abschlusskonferenz in Slowenien

Am 26. und 27. September 2012 präsentieren die Partner des EU-Projekts DEMOCHANGE die wichtigsten Ergebnisse in Kranjska Gora. Sie laden dazu Interessierte und Fachleute, vor allem aus den Bereichen Raumplanung, Regionalentwicklung und Politik ein.

Demografischer Wandel im Alpenraum - Abschlusskonferenz in Slowenien

Jugend in den Alpen – Foto: Kurt Kaindl

München – Wie wirkt sich der Mix aus alternder Bevölkerung, weniger Kindern und höherer Lebenserwartung im sensiblen Alpenraum genau aus? Und was ist zu tun, um die Folgen des demografischen Wandels dort zu bewältigen? 13 Partner aus fünf Alpenländern haben im EU-Projekt DEMOCHANGE sowohl sorgfältige Analysen und Antworten als auch praktische Instrumente erarbeitet. Die wichtigsten Ergebnisse werden sie auf der internationalen Abschlusskonferenz vom 26. – 27. September 2012 in Kranjska Gora, Slowenien präsentieren.

Aufgrund der Topografie, des Naturreichtums und der touristischen Anziehungskraft ist der Alpenraum vom demografischen Wandel besonders stark betroffen. Deshalb fördert das EU-Alpenraumprogramm das Vorhaben DEMOCHANGE. Ein internationales Team unter der Leitung der Hochschule München, Fakultät für Tourismus hat die zentralen Herausforderungen analysiert, die eine alternde Gesellschaft im Alpenraum mit sich bringt. Die Einflüsse von Migration und Infrastruktur wurden dabei ebenso untersucht wie Auswirkungen auf Tourismus, Landwirtschaft, Gesundheits- und Pflegewesen, Wohnungsbau oder Bildung.

ERFAHRUNGEN AUS FÜNF ALPENLÄNDERN
Auch den praktischen Bedürfnissen vor Ort wurde auf den Zahn gefühlt, gemeinsam mit zehn modellhaft ausgewählten Alpenregionen – vom Allgäu bis zu den Julischen Alpen. Dadurch konnten die Analysen um Anpassungsstrategien auf der Basis praktischer Erfahrungen sowie um Instrumente für Raumplanung und Regionalentwicklung ergänzt werden. So entstand eine Balance aus Praxis und angewandter Wissenschaft. Nun lädt das Projektteam dazu ein, die wichtigsten Ergebnisse kennenzulernen und die vorgeschlagenen Maßnahmen zu diskutieren. Die Konferenz richtet sich vor allem an Entscheidungsträger aus Regionalentwicklung, Raumplanung und Politik, aber auch an Fachleute aus Wissenschaft, Tourismus und Medien, die sich demografischen Fragen stellen. Im Rahmen der Konferenz werden zudem die Gewinner des DEMOCHANGE-Fotowettbewerbs ausgezeichnet und deren Bilder gezeigt.

ANMELDUNG
Internationale Abschlusskonferenz: DEMOGRAFISCHER WANDEL IN DEN ALPEN: Evolving with the needs of people, 26. – 27. September 2012 in Kranjska Gora, Slowenien. Konferenzsprachen sind Deutsch, Italienisch und Slowenisch. Um Anmeldung unter info@demochange.org wird gebeten, die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos.

www.demochange.org

HILFREICHE FAKTEN AUS BAYERN
Ein Projektbaustein aus Deutschland sind sogenannte „Demografie-Checks“, in denen Mitarbeiter der Hochschule München, Fakultät für Tourismus die komplexen Auswirkungen des demografischen Wandels im Allgäu und in Garmisch-Partenkirchen auf den Punkt gebracht haben. Dass einige Alpenregionen offenbar ältere Menschen anziehen, birgt Vorteile. Gerade für Tourismusregionen ist dies zum Beispiel DIE Chance, um sich im Gesundheitsbereich zu positionieren. Die Bevölkerungsentwicklung birgt aber auch Risiken für den bayerischen Alpenraum: Gemäß der offiziellen Berechnung wird zum Beispiel im Allgäu die Zahl der unter 25-Jährigen zwischen 2008 bis 2028 um fast 20 Prozent abnehmen. Fehlender Nachwuchs etwa in der Landwirtschaft führt oft dazu, dass die Kulturlandschaft immer weiter „verbuscht“. Auch andere Branchen leiden unter Personalengpässen und Nachwuchsmangel. Bezahlbarer Wohnraum – gerade für Familien – kann ebenfalls zu Mangelware werden. Weniger attraktive Bedingungen für Familien werden sich in manchen Regionen der Alpen wiederum in geringeren Schülerzahlen widerspiegeln. Diese und mehr komplexe Zusammenhänge können regionale Entscheidungsträger ab Oktober 2012 mit Hilfe eines SWOT-tools, das im Projekt DEMOCHANGE entwickelt wurde, online analysieren und individuelle Maßnahmen ableiten.

Die Fakultät für Tourismus an der Hochschule München
Das Team richtet seine Forschungsstrategie auf Themen der nachhaltigen Entwicklung im Tourismus aus. Prozesse wie der Klimawandel, der demografische Wandel oder die Finanz- und Wirtschaftskrise spielen dabei eine große Rolle. Nicht zuletzt durch Münchens Lage ist der Alpenraum ebenfalls im Fokus des Interesses. „Demochange“ ist bereits das dritte EU-Projekt, an dem sich die Fakultät beteiligt.

Die Fakultät ist eine der größten, betriebswirtschaftlich ausgerichteten Fakultäten für angewandte Wissenschaften in Deutschland. 970 Studentinnen und Studenten, 18 Professoren und circa 60 Lehrbeauftragte studieren und forschen hier gemeinsam im Bereich Tourismus.

Kontakt:
Hochschule München, Fakultät für Tourismus
Susanne Forster
Schachenmeierstraße 35
80636 München
0049-89-1265-2134
susanne.forster@hm.edu
http://www.tr.fh-muenchen.de

Pressekontakt:
peak pr – Berge, Natur, Tourismus
Andrea Schmölzer
Riedener Weg 41
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