Aufgeben ist keine Option!

Aufgeben ist keine Option!

(Mynewsdesk) Trotz des fast sechsjährigen Krieges in Syrien setzen die Menschen Hoffnung in Frieden und den Aufbau des Landes. Ein Interview mit Alia Al-Dalli, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Nahost über die aktuelle Situation der Kinder und Erwachsenen in Syrien.

Alia Al-Dalli, wie würden Sie die humanitäre Situation in Syrien im Moment beschreiben?

Al-Dalli: Seit der Waffenruhe hat sich die Lage etwas verbessert. Aber noch immer leiden Millionen, weil es ihnen an Nahrung, Medikamenten, sauberem Wasser und warmer Kleidung mangelt. Fast die Hälfte dieser Menschen sind Kinder, die nichts anderes kennen als Krieg, Verlust und Angst. Es ist eminent wichtig, diese Kinder nicht zu vergessen!

Immer wieder wird von einer „verlorenen Generation“ gesprochen?

Millionen Kinder sind mitten im Krieg aufgewachsen. Der Ausnahmezustand ist für sie zur Regel geworden. Viele haben keinen Schutz und keine Bildung erhalten, haben vielleicht zusehen müssen, wie Eltern oder Geschwister oder Freunde gewaltsam starben. Ohne Aussicht und Hoffnung auf Bildung, werden diese Kinder zu einer verlorenen Generation heranwachsen, anfällig für Gewalt, Depressionen und den Einfluss von Extremisten. Für psychologische Betreuung und Schulbildung zu sorgen, halten wir deshalb für die größte Herausforderung für die Zukunft.

Was können Hilfsorganisationen erreichen?

Dank dem mutigen Einsatz unserer Mitarbeiter vor Ort erreichen die SOS-Kinderdörfer täglich Tausende, versorgen die Menschen in Aleppo und anderen Teilen Syriens mit Wasser, behandeln Schwangere medizinisch, richten Nothilfe-Kitas und Schulen ein, bieten psychologische Betreuung. Aber eins muss klar sein, bei Millionen Notleidenden reicht die Arbeit der wenigen in Syrien verbliebenen Hilfsorganisationen nicht aus. Es bedarf einer gigantischen Anstrengung der gesamten Weltgemeinschaft, um diese Herausforderung zu meistern. Die Hilfe muss weitergehen und wir müssen sie noch verstärken! Der Wiederaufbau des Landes und die Heilung der Traumata der Menschen werden noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen.

Wie hat sich die Lage für die SOS-Helfer seit dem Fall Aleppos verändert?

Die Sicherheitslage ist nach wie vor ein gewaltiges Problem. Die Helfer begeben sich noch immer täglich in Lebensgefahr, wenn sie versuchen Hilfsgüter zu den Menschen in Not zu bringen.

Nach fast sechs Jahren Krieg in Syrien: Wie schwer fällt es den Menschen, die Hoffnung nicht zu verlieren?

Die Menschen haben unbeschreibliches Leid erlitten, aber sie geben die Hoffnung nicht auf. Natürlich herrscht Verzweiflung, aber auch ein großer Wille, sich Stück für Stück wieder eine Zukunft aufzubauen. Und die Menschen auf der ganzen Welt können ihnen dabei helfen, indem sie die Arbeit der Hilfsorganisationen unterstützen.

Am Donnerstag finden in Genf die Syrien-Friedensgespräche statt – was erhoffen Sie sich davon?

Frieden! Und wir hoffen, dass dieser Frieden durch eine politische Lösung zustande kommt, die dieses schreckliche Kapitel in Syriens Geschichte endgültig zu einem Ende bringt. 

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Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit mehr als 560 Kinderdörfern und rund 1.900 weiteren SOS-Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 134 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,5 Millionen Kinder und deren Angehörige.

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