80 Prozent der Menschen schlafen auf der Straße aus Angst vor einem zweiten Beben Der Leiter der SOS-Kinderdörfer in Nepal über die Situation im Katastrophengebiet

(Mynewsdesk) Kathmandu – Gleich nach dem schweren Erdbeben am Wochenende haben die SOS-Kinderdörfer in Nepal als ortsansässige Organisation mit der Nothilfe begonnen. Basis sind die 10 nepalesischen Kinderdörfer, die teils im Epizentrum des Bebens lagen. Nepals SOS-Direktor Shankar Pradhananga spricht im Interview über die Zustände im Katastrophengebiet und die Nothilfe vor Ort.

Wie ist die Lage vor Ort und welche Gefahren sehen Sie für die nächsten Tage?

Shankar Pradhananga: Das Beben hat dicht besiedelte Gebiete getroffen. Im Kathmandu-Tal ist die Lage sehr ernst. Es mangelt an Trinkwasser und Lebensmitteln sowie Strom. Aufgrund des anhaltenden Regens und fehlender sanitärer Anlagen besteht Seuchengefahr. Die Gefahr von Nachbeben behindert die Bergung von Opfern. Viele Gebiete sind gar nicht erreichbar, was bedeutet, dass die Opferzahlen vermutlich noch steigen werden. Offizielle Stellen sprechen von mehr als 6,6 Millionen Betroffenen.

Warum konnten die SOS-Kinderdörfer so schnell Hilfe leisten?

Shankar Pradhananga: Wir arbeiten seit den 70er Jahren in Nepal. Drei von unseren zehn Kinderdörfern liegen direkt im Katastrophengebiet – wurden aber nicht beschädigt. Wir haben ein verlässliches Netzwerk zu Behörden und Einrichtungen. Mit 800 Mitarbeitern haben wir zudem eine riesige Manpower, die wir jetzt in den betroffenen Gebieten einsetzen, um Nothilfe zu leisten.

Wie sieht die Hilfe konkret aus?

Shankar Pradhananga: Da wir glücklicherweise weder Verletzte noch Gebäudeschäden haben, konnten wir direkt nach dem Beben mit der Nothilfe beginnen. SOS-Mitarbeiter, -Mütter und sogar Jugendliche aus den Kinderdörfern versorgen Kinder und Familien mit Nahrungsmitteln und Zelten und leisten erste Hilfe. Die SOS-Einrichtungen in Jorpati, Kavre, Kathmandu und Sanothimi versorgen Erdbebenopfer in nahen Notcamps und bieten der betroffene Bevölkerung Schutz. Des Weiteren suchen unsere Teams nach unbegleiteten Kindern, um sie zu betreuen und deren Angehörige ausfindig zu machen.

Welche Vorteile hat die Zusammenarbeit mit Polizei, Armee und Rotem Kreuz?

Shankar Pradhananga: Nun, die Menschen leiden. Da kann es schon mal sein, dass Nahrungsmittelverteilungen nicht friedlich ablaufen. Dafür brauchen wir die Polizei. Mit der logistischen Unterstützung der Armee und des Roten Kreuzes können wir schneller Nothilfe-Camps für viele Erdbebenopfer aufbauen und Hilfslieferungen besser gewährleisten.

Und langfristig? Was werden die Herausforderungen sein?

Shankar Pradhananga: Schnelle, nachhaltige Lösungen für Familien zu finden, die alles verloren haben.

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Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit 550 Kinderdörfern und mehr als 1.800 SOS-Zusatzeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 133 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,5 Millionen Kinder und deren Angehörige.

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